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Finanzlexikon: innenfinanzierung

innenfinanzierung

Selbstfinanzierung

Auch in diesem Punkt wird zwischen zwei möglichen Finanzierungsunterpunkten getrennt:

* offene Selbstfinanzierung: Gewinnthesaurierung
* verdeckte Selbstfinanzierung (stille Selbstfinanzierung): Bildung stiller Reserven

Bei der offenen Selbstfinanzierung, werden die ausgewiesenen Gewinne entweder vollständig oder zumindest zu einem Teil einbehalten. Werden sie ganz einbehalten, verzichten die Gesellschafter auf ihren Gewinn, wohingegen Kapitalgesellschaften nur einen Teil einbehalten dürfen. Wird der Gewinn ausgeschüttet und gleichzeitig eine Kapitalerhöhung um den Betrag des Gewinns durchgeführt, können in Abhängigkeit vom Steuersystem, Steuern gespart werden. Dieser Sachverhalt ist auch unter "Schütt-aus-hol-zurück-Methode" bekannt.

Die verdeckte oder stille Selbstfinanzierung ist in zwei Formen möglich. Zum einen durch die Anwendung von zwingenden Gewinnermittlungsvorschriften (bpsw. Abschreibungen, Rückstellungen) und zum anderen durch die Nutzung von Spielräumen die das zugrunde liegende Bilanzierungssystem bietet. Stille Reserven gelten als das "Fett" eines Unternehmens. Sie resultieren aus dem Vorsichtsprinzip bei den Bilanzierungswahlrechten:

* Überbewertung von Schulden
* Unterbewertung von Vermögen (gemildertes Niederstwertprinzip und Beibehaltungswahlrechte)
* Nichtaktivierung geringwertiger Wirtschaftsgüter

Die Selbstfinanzierung gilt in einigen Situationen als vorteilhaft, da durch sie Steuern gespart werden, sie die Krisenfestigkeit eines Unternehmens erhöht und durch ausbleibende Zinszahlungen eine risikoreicherer Unternehmensstrategie forciert werden kann. Zugleich kann aber auch Kapital nicht optimal verwendet werden und im Vergleich zu den Marktalternativen könnte sie vergleichbar "teurer" (mögliche Kosten durch fehlende Gewinne bei Finanzanlagen) sein.

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